Rittner Bahn

Der Zug und die Rittner Bahn

Freundlich laden die Waggons, gepflegte Bahnhöfe und humorvolles Personal zur Mitfahrt ein: die romantische Streckenführung erschließt eine reizvolle Wald- und Wiesenlandschaft, gewährt panoramaartige Blicke auf die imposante Kulisse der Dolomiten und bringt die überraschten Fahrgäste in die Nähe der bekannten Rittner Erdpyramiden.

Die Rittner Bahn verbindet die Orte Oberbozen mit Maria Himmelfahrt, Wolfsgruben und Klobenstein.

Der 13. August 1907 bleibt ein wichtiges Datum für den Ritten: Erstmals seit der Besiedlung des Phorphyrmassivs zwischen Eisacktal und Sarntal durch Menschen verfügten diese über eine allen Ansprüchen entsprechende Verkehrsverbindung hinunter in die Stadt Bozen.

Sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr bildete nun der Höhenunterschied von rund 1000 Metern kein Hindernis mehr; schnell, zuverlässig und witterungsunabhängig beförderte die für damalige Zeiten unglaublich moderne Lokalbahn Einheimische und Gäste, Güter, Materialien und Baustoffe in beide Richtungen.

Ein kräftiger, wirtschaftlicher Aufschwung der Ortschaften entlang der Strecke war die Folge eines sehr regen Bahnverkehrs in den Betriebsjahren bis 1914.

Trotz zweiter Weltkriege und mehrerer Krisenzeiten behielt die Zahnradbahn ihre bedeutende Rolle als "Lebensnerv des Rittens" und erfüllte die an sie gestellten Transportaufgaben bis in die fünfziger Jahre hinein zur vollsten Zufriedenheit.

Zug
Zug

Überbeanspruchung und mangelhafte Wartung der über ein halbes Jahrhundert alten Fahrzeuges sowie unterlassene Modernisierungsarbeiten waren schließlich ausschlaggebend, dass die Teilstrecke Bozen-Waltherplatz-Maria Himmelfahrt 1966 eingestellt wurde.

Eine Seilschwebebahn, mit ihren 4566 Metern Länge laut "Guinessbuch der Rekorde" die längste Seilbahn der Welt überhaupt, verbindet seitdem die Landeshauptstadt mit der Hochebene.

Hier heroben aber verkehrt sie weiterhin, unsere geschätzte Rittner Bahn, und verbindet die Orte Oberbozen mit Maria Himmelfahrt, Wolfsgruben und Klobenstein.

Bahn
Bahn

Drei der vier noch vorhandenen, historischen Triebwagen (ein Vierachser, zwei Zweiachser) sind original "Rittner-Bahn-Wagen"; sie wurden 1907 bzw. 1908 in Graz hergestellt und stehen seitdem - nur wenig verändert - im täglichen Fahrdienst.

Ein weiterer Vierachser, genannt "Alioth", stammt von der 1934 eingestellten Dermulo-Fondo-Mendelpassbahn und präsentiert sich heute noch so wie im Erbauungsjahr 1910.

Um die drohende Auflassung der verbliebenen Höhenstraßenbahn zu Beginn der achtziger Jahre zu verhindern, kaufte die Gemeinde Ritten zwei gebrauchte Garnituren aus Stuttgart an. Diese Entlasten die alte, hölzvertäfelten Triebfahrzeuge, welche aber weiterhin täglich im Einsatz stehen.

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